Ländliche Räume in Mitteleuropa – strukturelle Veränderungen

aus OWEP 3/2011  •  von Karl Martin Born

Priv.-Doz. Dr. Karl Martin Born ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Geographie der Universität Münster und Privatdozent an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich besonders mit Fragen der Entwicklung ländlicher Räume in Mitteleuropa und leitet den interdisziplinären Arbeitskreis „Dorfentwicklung“ in der Deutschen Gesellschaft für Geographie.

Zusammenfassung

Die ländlichen Räume in Mittel- und Osteuropa sind seit der politischen Wende von 1989 umfangreichen Veränderungsprozessen ausgesetzt gewesen. Die heutige Vielfalt spiegelt nicht nur den Umgang mit dem politischen und wirtschaftlichen Wechsel wider, sondern hängt auch eng mit der Ausgestaltung ländlicher Lebens- und Arbeitswelten zusammen. Die ländlichen Räume in Mittel- und Osteuropa sind dementsprechend einerseits durch die Einbindung in die Europäische Union von Europäisierungs- und Globalisierungstendenzen und andererseits von Peripherisierung im Kontext nationaler Zentralisierungs- und Modernisierungsprozesse geprägt.

Einleitung und historische Hinführung

Gegenwärtig erfahren ländliche Räume in Mitteleuropa eine Phase intensiver Veränderungen und Neubewertungen: Neben der Neubewertung in der Öffentlichkeit und den Medien – ablesbar an Hochglanzzeitschriften zum Landleben – sind hier vor allem ökonomische und demografische Schrumpfungsprozesse sowie die Zuweisung neuer Funktionen als Energielandschaften zu nennen. Diese Beobachtung gilt allerdings fast ausschließlich für das westliche Mitteleuropa – in Ostmitteleuropa sind andere Prozesse wirksam.

Diese Auseinanderentwicklung ist zum einen historisch bedingt: Die doppelte Transformation der Ostblockstaaten von marktwirtschaftlichen zu sozialistischen und wieder zu marktwirtschaftlichen Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen vollzog sich nicht in allen Staaten mit der gleichen Intensität, was zu wesentlichen Differenzierungen führte. Ebenso wirkt sich bei einer Gesamtbetrachtung Ostmitteleuropas der Beitritt zur Europäischen Union (EU) aus, der neben dem Zugang zu finanziellen Ressourcen auch die Verfügbarkeit und Weitergabe von Entwicklungsinstrumenten mit sich brachte.

Eine Betrachtung der ländlichen Räume in Mitteleuropa muss auch eine Reflexion der Rolle dieser Räume beinhalten, da damit wesentliche Parameter für ihre politische und wirtschaftliche Randstellung im Vergleich zu den Zentren und zentrennahen Gegenden verbunden sind. In vielen Staaten Mitteleuropas bestimmen ländliche Räume und die damit verbundenen Landschaftsräume und Wirtschaftsformen das Image des Gesamtstaats. Gleichzeitig kommt diesen Räumen eine wichtige Funktion als Hort nationaler Kulturzuschreibungen bei der Entstehung und Gestaltung nationaler Identitäten zu: Land, Landbewirtschaftung und die dadurch entstandenen Kulturlandschaften gelten in zahlreichen Staaten als nationales Erbe, dessen Erhaltung und Verteidigung gegenüber potenziellen Aggressoren zu einer nationalstaatlichen Aufgabe stilisiert werden.

Ländliche Räume in Mitteleuropa lassen sich grob nach drei Kriterien differenzieren: Neben einer Unterscheidung nach West und Ost entlang der überkommenen politischen Teilungslinie spielt die Zugehörigkeit zur EU eine wesentliche Rolle. Auf der Ebene der einzelnen Staaten können ländliche Räume in zentrennahe und zentrenferne Räume unterschieden werden. Obgleich ländliche Räume durchaus autochthon wirtschaften können, spielt der Zugang zu externen Ressourcen eine wichtige Rolle: Finanzielle, materielle und wissensbezogene Transfers sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern von der Nähe zu westeuropäischen Zentren, Traditionen oder ethnischen Beziehungen geprägt.

Grundlegende Prozesse der räumlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa

Der heutige Charakter und die Entwicklungspotenziale der ländlichen Räume in Mitteleuropa sind wesentlich durch die Transformationsprozesse nach 1989 gestaltet worden. Allerdings verliefen diese Prozesse extrem heterogen, was länderübergreifende Vergleiche erschwert. Außerdem sind viele Prozesse in einigen Ländern und Sektoren bis heute nicht abgeschlossen, z. B. im Bereich der Eigentumsrestitution oder Privatisierung.

Die politische, ökonomische und soziale Transformation in den ländlichen Räumen Mittel- und Osteuropas

Zu den wesentlichen Komponenten dieser Transformationsprozesse zählt der politische Wandel von Diktaturen zu Demokratien. Für ländliche Räume war dieser Wandel zunächst mit einer politischen und territorialen Reorganisation der Gebietskörperschaften verbunden – in den meisten Fällen mit einer relativen Dezentralisierung und einer geringeren Abhängigkeit von Entscheidungen in der Hauptstadt. Andererseits lässt sich kein einheitliches Muster in der politischen Wertigkeit ländlicher Räume beobachten – vielmehr schwanken hier Auswirkungen zwischen einem deutlichen Machtverlust (z. B. im so genannten „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ DDR) und einem Machtzuwachs (z. B. in Polen mit seinen in ländlichen Räumen verwurzelten Parteien).

Ebenso heterogen stellen sich die Veränderungen in den lokalen Macht- und Entscheidungsstrukturen dar: Neben dauerhaften, in zahlreichen Staaten zu beobachtenden Strukturen (zuallererst die Kirchen) waren vielfach deutliche Brüche festzustellen. In den neuen Bundesländern Deutschlands ist der Machtverlust der früher mächtigen Vorsitzenden der Kooperativen und Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften allerdings flächenhaft nicht nachweisbar; vielmehr legen sich hier im allgemeinen Elitenexodus nach 1990 und in der ökonomischen Transformation und Ausdifferenzierung der Betriebe alternative Erklärungskontexte nahe. Deutlicher wird die ökonomische Komponente in anderen osteuropäischen Staaten, wo neue Bewertungsschemata etabliert wurden, die nun auch eine politische Dimension erreichen. Nach der Transformation zählten nicht mehr Erfolge im Kampf um staatlich verteilte Ressourcen, sondern nur noch Erfolge unter den Bedingungen der Marktwirtschaft bzw. im gemeinsamen Agrarraum EU. Die Überwindung der schwierigen Anfangsphase, die Umsetzung von Innovationen und das Schaffen von Beschäftigungsmöglichkeiten trugen zu partiellen Verschiebungen im lokalen Machtgefüge bei.

Neben dem politischen Wandel wird sicherlich der wirtschaftliche Wandel als dominierender Prozess in der Umgestaltung der ländlichen Räume in Osteuropa wahrgenommen. Hierbei lassen sich mit der Privatisierung und Restitution enteigneten Privatbesitzes zwei wirtschaftspolitische Entscheidungen nennen, die bis heute nicht nur die öffentliche Diskussion und Bewertung des Transformationsprozesses beherrschen, sondern auch in ihren Auswirkungen deutlich spürbar sind. So hat die konsequente Privatisierungs- und Restitutionspolitik der baltischen Staaten zu einer raschen wirtschaftlichen Entwicklung geführt; hinzu kommt die geographische Nähe zu den skandinavischen Ländern, die nicht nur rasch in den Privatisierungsprozess eingestiegen sind, sondern über die Restitution vormals schwedischen Eigentums auch als Investoren in die Entwicklung ländlicher Räume an der Ostsee eingebunden waren. Demgegenüber fand in Polen eine verzögerte Privatisierung und – aus verschiedensten Gründen – nur eine geringfügige Restitution statt. Während die verzögerte Privatisierung in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Industrien rasch zu einer Marktverdrängung führte, war die Landwirtschaft nur in den westlichen Landesteilen mit einem höheren Anteil an Staatsunternehmen betroffen. Gerade in Polen zeigte sich die unterschiedliche Verteilung privater und staatlicher Unternehmen als entscheidende Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung: Trotz intensiver Versuche zur Abschottung des polnischen Bodenmarkts gelang es den größeren ehemaligen Staatsbetrieben, ausländisches Kapital zu gewinnen (z. B. in Pommern; ähnliche Prozesse waren an der österreichisch-ungarischen Grenze zu beobachten) und sich somit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Demgegenüber stehen die Länder mit Restitutions- und Vouchersystemen1 zur Beteiligung der Bevölkerung an den ehemaligen genossenschaftlichen Betrieben heute deutlich schlechter da, da komplizierte Eigentümerstrukturen und fortwährende Veränderungen wenig Raum für die Verbesserung der Produktivität lassen.

Inzwischen unterliegt der osteuropäische Agrarraum den Bedingungen des gemeinsamen europäischen Marktes – dazu gehören aber auch der Landhunger ausländischer Investoren und die Einbindung in europäische bzw. globale Wirtschaftsbeziehungen, wie sie am Beispiel der sich ausbreitenden Schnittblumenzucht in Lublin in Ostpolen sichtbar werden.

Folgen der Transformation: Der demografische Wandel

Eng verbunden mit dem politischen und wirtschaftlichen Wandel ist der demografische Wandel in den ländlichen Räumen Osteuropas: Wanderungsverluste in die Zentren oder nach Westeuropa sowie ein drastischer Rückgang der Geburten führten zu regional unterschiedlichen Schrumpfungs- und Alterungsprozessen. Mit Ausnahme der Tschechischen Republik und einiger Teile Polens verloren zwischen 2005 und 2008 alle ländlichen Räume Osteuropas zwischen 2,5 und 5 Prozent ihrer Bevölkerung. Da die Gesamtfruchtbarkeitsrate überall deutlich unter dem Bestandserhaltungswert von 2,1 Kindern pro Frau liegt und allenfalls mit einer bescheidenen Rückwanderung zu rechnen ist, werden die ländlichen Räume weiter an Bevölkerung verlieren. Weitaus drastischer zeigt sich aber der demografische Wandel auf regionaler und lokaler Ebene, wo starke zentripedale Prozesse die Alterung in Dörfern vorantreiben und gleichzeitig möglichen Entwicklungspotenzialen durch den Entzug von Innovationsträgern die Grundlage nehmen.

Die Auseinandersetzung mit den Transformationsprozessen in Osteuropa führt rasch zu dem Befund einer mangelnden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und den verschiedenen Bewertungslinien innerhalb der postsozialistischen Gesellschaften. Offenbar sind es vor allem die Kirchen, die als einzige Konstante in ländlichen Räumen vorhanden sind, da ihre Rolle wenig Interpretationsspielraum zulässt. Demgegenüber zeigen sich erhebliche Probleme im Umgang mit den Relikten der Vergangenheit: Funktionsgebäude aus Politik und Wirtschaft sind in ihrer Bedeutung und Erhaltungswürdigkeit umstritten. Ebenso problematisch stellt sich die Auseinandersetzung mit den „Nebeneffekten der Marktwirtschaft“ dar: Die Öffnung der Bodenmärkte für ausländische Investoren – insbesondere aus Deutschland oder Österreich – wurde lange verzögert und oftmals nur ungenügend implementiert. Hierbei hatten oftmals nationalistische gegenüber wirtschaftlichen Argumenten Vorrang.

Raummuster der Entwicklung in ländlichen Räumen

Neben der unterschiedlichen Intensität und dem spezifischen Umgang mit den Transformationsprozessen lassen sich in Mittel- und Osteuropa wesentliche räumliche Differenzierungen feststellen, wobei mit einer internationalen, nationalen und regionalen Ebene drei Betrachtungsperspektiven zu unterscheiden sind.

Erwähnt wurde bereits die Bedeutung der EU. Neben der grundsätzlichen Unterscheidung in EU- und Nicht-EU-Mitgliedsländer sowie der Dauer der Zugehörigkeit spielt hier das Nebeneinander von reinen Verteilungs- und wettbewerbsbezogenen Mitteln eine wesentliche Rolle: Während flächen- und produktbezogene Mittel aus der ersten Säule der Agrarförderung lediglich den Stand der Privatisierung des Agrarsektors widerspiegeln, führen wettbewerbsbezogene Mittel der Regionalentwicklung zur Wirtschaftsförderung und dem Ausbau der Infrastruktur zu ausgeprägten „Förderlandschaften“. Unterschiede in der Finanzausstattung der Kommunen, in der Autonomie gegenüber der Zentralregierung und in der personellen Ausstattung erlauben es einigen Gemeinden, signifikant höhere Fördermittel zu akquirieren und somit ihren Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden auszubauen. Im Ergebnis lassen sich dann neben diesen „Förderlandschaften“ Aktiv- und Passivräume mit unterschiedlichen Versorgungs- und Wohlstandsniveaus herausarbeiten.

Eine wichtige Rolle in der Raumentwicklung Mittel- und Osteuropas spielt auch die Etablierung des Gedankens des Schutzes der natürlichen Ressourcen. Auf internationaler Ebene (UNESCO und EU) propagiert, führte er zur Ausweisung von Großschutzgebieten internationalen Ranges; gleichzeitig wird nun auch auf regionaler und lokaler Ebene dem Schutz von Ressourcen eine höhere Bedeutung zugewiesen. Insbesondere Polen und die baltischen Staaten setzten auf diesem Feld Maßstäbe, während Tschechien und Ungarn relativ wenig Flächen unter Schutz stellten. Raumdifferenzierend wirkt außerdem der nationale und internationale Tourismus, der sich einerseits durch eine starke Fokussierung auf natürliche oder naturnahe Regionen und andererseits auf kulturhistorische Ziele auszeichnet. Da im Zuge des Transformationsprozesses die in unterschiedlicher Intensität vorhandenen staatlichen Urlaubsorganisationen mit den dazu gehörigen Einrichtungen aufgelöst wurden und gleichzeitig starke sozio-demografische Ausdifferenzierungsprozesse einsetzten, geriet der nationale Tourismusmarkt unter erheblichen Druck. Gleichzeitig gewannen kulturhistorische Ziele, wie etwa die Hauptstädte Warschau, Prag oder Budapest, und ausgewählte Naturlandschaften wie Küsten, Binnenseen und Gebirge an Bedeutung. Die übrigen ländlichen Räume blieben allerdings von dieser Entwicklung ausgespart, sodass sich weitere regionale Disparitäten ergaben.

Ländliche Räume in Mittel- und Osteuropa erfahren seit 1990 eine deutliche Peripherisierung, die auf die Ausdünnung des öffentlichen Personennahverkehrs zurückgeführt werden kann: Der Bedeutungsverlust ländlicher Mittel- und Kleinstädte und die Herabsetzung ihrer Erreichbarkeit zwang einige Regionen, sich ausschließlich auf ihre endogenen Potenziale zu verlassen. So blieben sie zwar von den wirtschaftlichen Verwerfungen der Transformationsphase und der anschließenden Wirtschaftskrisen relativ unberührt, entwickelten sich aber nur wenig. Die öffentliche Daseinsvorsorge wurde massiv reduziert, während privatwirtschaftliche und kirchliche Aktivitäten an Bedeutung gewannen.

Generell lassen sich in Mittel- und Osteuropa deutliche Differenzierungen in der privatwirtschaftlich organisierten Daseinsvorsorge beobachten, die vor allem auf deren Organisation zurückgeführt werden können. Während in Deutschland ein massiver Rückgang privater Nahversorgungs- und Gesundheitsdienstleistungen in Form starker räumlicher Konzentrationen (z. B. als Discounter) zu beobachten ist, haben sich in den ländlichen Räumen Osteuropas inhabergeführte Unternehmen halten können. Allerdings ist nicht erkennbar, ob diese Persistenz planerisch und politisch gewollt war oder ein Nebeneffekt der noch nicht völligen marktbeherrschenden Position der Discounter ist.

Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Entwicklung ländlicher Räume in Mittel- und Osteuropa ist die unterschiedliche politische Repräsentanz von Parteien und Bewegungen, die den ländlichen Räumen nahestehen. Während diese Parteien in Polen bis zur letzten Parlamentswahl eine große Rolle spielten, haben sie heute an Bedeutung verloren; im Gegensatz dazu repräsentiert die gegenwärtige Regierung in Ungarn auch bäuerliche bzw. ländliche Werte.

Zukünftige Herausforderungen für ländliche Räume in Mittel- und Osteuropa

Für die ländlichen Räume Mittel- und Osteuropas ergeben sich mehrere zukünftige Herausforderungen, unter denen zunächst die Umsetzung des europäischen Kohäsionsgedankens zu nennen ist. Dementsprechend müssen nicht nur die Entwicklungsunterschiede zwischen den mittel- und osteuropäischen Staaten, sondern auch die zu West- und Südeuropa abgebaut werden. Während Polen, Tschechien und die baltischen Staaten deutlich überproportionale Wachstumsraten aufweisen, verharren gerade die südöstlichen Staaten auf einem niedrigen Niveau. Noch deutlicher werden die zu überwindenden Gegensätze bei einer Betrachtung der Wettbewerbsfähigkeit, dem zentralen Inhalt der Lissabon-Strategie2: Neben den oben geschilderten Unterschieden zwischen den einzelnen Staaten fallen hier die ländlichen Räume immer weiter zurück, da die Entwicklung in Osteuropa noch stärker als in Mitteleuropa auf die Metropolen und allenfalls deren Umland beschränkt bleibt. Zur Verringerung dieser Kluft ist es zunächst notwendig, die immer noch anhaltende Abwanderung junger gut ausgebildeter Menschen aus den ländlichen Räumen („Brain Drain“) zu stoppen; Instrumente hierzu sind neben staatlichen Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung vor allem die Verbesserung der Lebensqualität, die neben der Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen auch funktionierende Infrastrukturen und Angebote der Daseinsvorsorge umfasst.

Vor großen Herausforderungen steht die Landwirtschaft, die sich dem europäischen und globalen Wettbewerb stellen muss. Eine quantitative und qualitative Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion kann nur durch eine Öffnung der Produkt- und Bodenmärkte erreicht werden, da Kapitalschwäche und geringe Größe der Unternehmen Innovationen und Produktivitätssteigerungen entgegenstehen. Letztlich bedarf es umfangreicher Anstrengungen zur Entwicklung der Zivilgesellschaft: Neben politischer Artikulation müssen alle Akteure und Interessenvertreter zusammen kommen und zu gemeinsamem Handeln für ihre Region bewegt werden.


Fußnoten


  1. Methode der Privatisierung, bei der Anteilsscheine („Voucher“) der zu privatisierenden Staatsbetriebe an die Bevölkerung ausgegeben wurden, beispielsweise in der ehemaligen Tschechoslowakei; Erläuterungen z. B. unter http://www.bpb.de/publikationen/9N78Z7,3,0,Wirtschaft_in_der_Transformation.html (letzter Zugriff: 30.06.2011; Anm. d. Redaktion). ↩︎

  2. Darunter ist ein im März 2000 in Lissabon auf einem EU-Sondergipfel verabschiedetes Programm zu verstehen, das darauf zielt, die EU zum weltweit führenden Wirtschaftsraum zu machen. (Anm. d. Redaktion) ↩︎