Jugendliche in Deutschland und ihr Verhältnis zu Religion und religiöser Praxis

aus OWEP 2/2016  •  von Martina Gille

Martina Gille ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut (DJI) und leitet dort das Kompetenzteam „Jugend“ im Rahmen des Projekts AID:A „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wertorientierungen und die soziale und politische Partizipation Jugendlicher und junger Erwachsener.

Zusammenfassung

Anhand institutioneller und auf Glaubensinhalte bezogener Aspekte von Religion wie der Konfessionszugehörigkeit, der Einschätzung der persönlichen Bedeutsamkeit von Religion für das Leben und der Ausübung religiöser Praktiken wird die aktuelle Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland beschrieben. Dabei finden auch Fragen des Wandels religiöser Haltungen Berücksichtigung.

I.

In der Lebensphase Jugend stehen vielfältige Entwicklungsaufgaben an wie der Aufbau sozialer Bindungen zu Gleichaltrigen und damit verknüpft die allmähliche Ablösung vom Elternhaus, der Erwerb schulischer und beruflicher Qualifikationen als Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie die Auseinandersetzung mit den Freizeit- und Konsummärkten, die Entwicklung eines eigenständigen Lebensstils und schließlich der Aufbau eines persönlichen Wertesystems, das als Orientierungsrahmen im familialen Bereich (Elternhaus) sowie in institutionellen (Schule, Kirche, Vereine, Verbände usw.) und informellen Kontexten (Gleichaltrigengruppen) dient.1 Die Bewältigung dieser zentralen Entwicklungsaufgaben wird bei jungen Menschen dabei begleitet durch die mit der Pubertät einsetzenden körperlichen Veränderungen und der damit verknüpften Herausbildung einer geschlechtlichen Identität.

Die Entwicklungs- und Sozialisationsbedingungen junger Menschen in den modernen Wissensgesellschaften haben sich im Zuge der Individualisierung sowie auch Globalisierung und Mediatisierung stark gewandelt. Nicht nur die Zeiten, die junge Menschen in Bildungsinstitutionen verbringen – und somit auch die Jugendphase – haben sich stark ausgedehnt, sondern auch das Maß an Eigenständigkeit, das junge Leute in der Planung ihrer Biografien aufbringen müssen, ist deutlich angewachsen. Die traditionellen Lebensentwürfe der Elterngeneration können dabei immer weniger als Vorbild für die jungen Leute dienen. Damit steigen die Anforderungen an das biografische Selbstmanagement für junge Menschen deutlich.

In diesem Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle heute die Religion und die kirchliche Praxis für junge Menschen spielen. Führen die zunehmenden Individualisierungsprozesse und ihre Folgen für das Aufwachsen junger Menschen zu einem Bedeutungsverlust von Religion und Kirche bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen?

II.

Zunächst soll anhand von Ergebnissen des DJI-Survey AID:A 2014/15 („Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“)2 für die Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen dargestellt werden, welcher Stellenwert der Religion im Vergleich zu anderen Bereichen wie der Herkunftsfamilie, den Freunden, der Ausbildung und dem Beruf zukommt. In der Studie wurden die jungen Menschen gebeten, ein breites Spektrum von Lebensbereichen danach zu bewerten, wie wichtig diese für sie persönlich sind. Eine herausragende Bedeutung hat die Herkunftsfamilie, in denen die jungen Menschen zu einem großen Anteil Geborgenheit, Unterstützung und Vertrauen erfahren. Gesundheit, Freizeit und Freunde folgen dicht auf die Herkunftsfamilie, wenn man eine Rangreihe der Wichtigkeiten der Lebensbereiche bildet. Der soziale Austausch im Freundeskreis ist ganz zentral für die jugendliche Identitätsarbeit. Eine etwas nachgeordnete Bedeutung erfahren die Lebensbereiche Schul- und Berufsausbildung, Beruf und Arbeit, die Partnerschaft sowie die zukünftige eigene Familie. Junge Menschen sind heute sehr leistungsorientiert und sie sind sich dessen bewusst, dass gute schulische und berufliche Qualifikationen Schlüsselressourcen für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft sind. Jugendliche und junge Erwachsene geben daher dem Erwerb von Bildung sowie dem (zukünftigen) Beruf einen hohen Stellenwert im Leben. Partnerschaft und eine eigene Familie spielen in den Lebensentwürfen junger Menschen eine wichtige Rolle und erfahren mit steigendem Lebensalter höhere Wertschätzung.

Angesichts der vielfältigen Aufgaben, die sich jungen Menschen in dieser Lebensphase stellen, ist es nicht verwunderlich, dass die Lebensbereiche Politik und Religion den anderen Lebensbereichen nachgeordnet werden. Die relativ randständige Bedeutung von Religion bei jungen Leuten ist dabei ein konstantes Ergebnis der Jugendforschung seit Beginn der 1990er-Jahre.3 Allerdings variiert die Wichtigkeit des Lebensbereichs Religion danach, ob die jungen Menschen überhaupt konfessionell gebunden sind bzw. welche Konfessionszugehörigkeit sie haben (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Wichtigkeit des Lebensbereichs Religion+ nach Konfessionszugehörigkeit und Geschlecht++, 12- bis 25-Jährige (Mittelwerte)

Quelle: DJI-Survey AID:A 2014/15 (gewichtet); 12- bis 25-Jährige.
+ Frage: Wie wichtig sind für Sie persönlich die folgenden Lebensbereiche? Antwortskala von 1 = „überhaupt nicht wichtig“ bis 6 = „sehr wichtig“. In der Abbildung sind die Mittelwerte dargestellt.
++ In den Klammern ist die Anzahl der Befragten (ungewichtet) dargestellt.

Jugendliche, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, halten zwar die Religion für ihr persönliches Leben als nicht für ganz unwichtig, sind aber in der Bewertung deutlich zurückhaltender als junge Menschen, die eine Konfessionszugehörigkeit haben. Exemplarisch sind in Abbildung 1 die Ergebnisse für die Konfessionslosen und drei Konfessionsgruppen dargestellt: die römisch-katholische Kirche, die evangelische Kirche und den Islam. Dabei zeigt sich, dass die katholischen und evangelischen 12- bis 25-Jährigen der Religion eine ähnliche „mittlere“ Wichtigkeit geben (nahe am theoretischen Mittelpunkt der Skala von 3,5), die jungen Musliminnen und Muslime dagegen der Religion eine deutlich höhere Wertschätzung verleihen. In allen dargestellten Gruppen geben die Mädchen und jungen Frauen der Religion eine etwas höhere Bedeutung. Das stärkere Interesse der Mädchen und Frauen an Religion und religiöser Praxis ist ein konstanter Befund religionsbezogener Studien und wird in Zusammenhang gebracht mit geschlechtsspezifischen Traditionen der religiösen Sozialisation.4

Ganz ähnliche Bewertungsabstufungen für die Geschlechter und Konfessionsgruppen erhält man, wenn die jungen Menschen danach gefragt werden, ob sie sich selbst als religiös wahrnehmen oder nicht. Junge Frauen schätzen sich dabei als religiöser ein als junge Männer. Im Vergleich der Konfessionen erweisen sich die jungen Musliminnen und Muslime wiederum als besonders religiös. Zwischen den beiden Einstellungsdimensionen „Wichtigkeit von Religion als Lebensbereich“ und „Einschätzung der persönlichen Religiosität“ gibt es einen starken Zusammenhang, denn beide Einstellungsaspekte beschreiben eine religiöse Grundhaltung bei jungen Leuten.

Eng verknüpft mit der persönlichen Religiosität ist bei jungen Leuten auch die Intensität des Besuchs von Gottesdiensten bzw. Gemeinschaftsgebeten. Dementsprechend zeichnen sich die jungen Musliminnen und Muslime, die sich selbst als sehr religiös wahrnehmen, durch eine hohe Besuchshäufigkeit von Moscheen zum Beten aus (vgl. Abbildung 2). Fast ein Drittel der jungen Leute muslimischen Glaubens nehmen mindestens einmal in der Woche an Gemeinschaftsgebeten teil.

Abbildung 2: Häufigkeit des Besuchs von Gottesdiensten bzw. Gemeinschaftsgebeten+ nach Konfessionszugehörigkeit++, 12- bis 25-Jährige (in Prozent)

Quelle: DJI-Survey AID:A 2014/15 (gewichtet); 12- bis 25-Jährige.
+ Frage: Wie häufig nehmen Sie an Gottesdiensten (bei muslimischen Befragten: an Gemeinschaftsgebeten) teil?
++ In den Klammern ist die Anzahl der Befragten (ungewichtet) dargestellt.

Der Anteil bei den jungen Protestanten und Katholiken mit wöchentlichem Gottesdienstbesuch liegt bei jeweils 5 Prozent. Insgesamt gesehen ist allerdings die Häufigkeit des Kirchgangs bei den jungen Katholiken etwas höher als bei den jungen Protestanten. Bei den Jugendlichen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, deren Anteil in der DJI-Studie in den neuen Bundesländern bei ca. 68 Prozent und in den alten Bundesländern bei ca. 15 Prozent liegt, besuchen ein Viertel „mehrmals im Jahr“ oder „seltener“ und drei Viertel „nie“ einen Gottesdienst.

III.

Nach der Darstellung aktueller Ergebnisse aus dem DJI-Survey AID:A zu Religiosität und religiöser Praxis Jugendlicher und junger Erwachsener soll nun der Frage nachgegangen werden, ob es hinsichtlich der Bedeutung von Religion im Leben junger Menschen angesichts zunehmender Individualisierungsprozesse, wachsender biografischer Ungewissheiten und gestiegener Anforderungen an die Bewältigung jugendlicher Entwicklungsaufgaben in den letzten beiden Jahrzehnten zu Veränderungen gekommen ist. Anhand der Ergebnisse der 17. Shell Jugendstudie 20155 können hier verschiedene Aspekte von Religiosität im zeitlichen Wandel betrachtet werden.

Wie hat sich beispielsweise die Wertorientierung „an Gott glauben“ zwischen 2002 und 2015 bei 12- bis 25-Jährigen entwickelt?6 Die Wichtigkeit des Glaubens an Gott für die Lebensführung geht bei jungen Leuten etwas zurück, wenn man die Anteilswerte derjenigen betrachtet, die diesen Wert für wichtig halten: 37 Prozent (2002) – 36 Prozent (2006) – 36 Prozent (2010) – 33 Prozent (2015).7 Der Rückgang im Glauben an Gott bei jungen Menschen insgesamt beruht dabei vor allem auf Entwicklungen bei der katholischen Jugend. Bei den jungen Katholiken zeigt die Zeitreihe für die Wichtigkeit des Glaubens an Gott eine deutliche Abnahme: 51 Prozent (2002) – 45 Prozent (2006) – 43 Prozent (2010) ¬¬– 39 Prozent (2015). Die evangelischen Jugendlichen geben dem Glauben an Gott generell eine etwas geringere Wertschätzung, wobei dieser Wert 2015 noch weiter zurückgegangen ist: 38 Prozent (2002) – 39 Prozent (2006) – 39 Prozent (2010) – 32 Prozent (2015). Bei den anderen Religionen zeigt sich eine mehr oder minder gleichbleibend hohe Wichtigkeit des Gottesglaubens: 68 Prozent (2002) ¬– 69 Prozent (2006) – 72 Prozent (2010) – 70 Prozent (2015).8

Mit den Ergebnissen der Shell Jugendstudien lässt sich die religiöse Praxis des Betens bei 12- bis 25-Jährigen im Zeitvergleich für die beiden Erhebungsjahre 2006 und 2015 untersuchen. Hierbei zeigt sich, dass die Praxis des Betens bei den jungen Protestanten und Katholiken an Bedeutung verloren hat. Dieser Rückgang vollzieht sich bei den jungen Katholiken allerdings auf einem höheren Ausgangsniveau. Die Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften weisen zu beiden Zeitpunkten eine gleichbleibend hohe Häufigkeit des Betens auf. Dieser Trend soll anhand der Ergebnisse zur Häufigkeit des Betens „mindestens einmal pro Woche“ veranschaulicht werden. Bei den jungen Katholiken gehen die Anteile derjenigen, die mindestens einmal in der Woche beten, von 28 Prozent auf 20 Prozent zurück, bei den jungen Protestanten von 21 Prozent auf 15 Prozent, und bei den Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften zeigen sich mit Anteilswerten von 49 Prozent (2006) und 46 Prozent (2015) nur geringe Veränderungen.9

Wie auch in der DJI-Studie AID:A zeigen sich in den Shell Jugendstudien Zusammenhänge zwischen Religiosität (in AID:A erfasst durch die Wichtigkeit des Lebensbereichs Religion und die persönliche Religiosität, in den Shell Studien durch die Wichtigkeit des Glaubens an Gott) und der religiösen Praxis (in AID:A erfasst durch den Gottesdienstbesuch, in den Shell Jugendstudien durch das Beten). Die abnehmende Religiosität, wie sie durch die Trenddaten der Shell Jugendstudien nachgewiesen werden kann, führt zu einem Rückgang in der religiösen Praxis bei jungen Leuten. Allerdings gilt dies vorwiegend für die jungen Protestanten und Katholiken. Jugendliche anderer Religionen (vor allem Islam und orthodoxe christliche Kirchen) weisen ein nahezu gleichbleibend hohes Niveau religiöser Praxis auf. Betrachtet man die Erwachsenen in der deutschen Bevölkerung insgesamt (ab 18 Jahren), so zeigt sich für den Zeitraum 1992 bis 2012 eher eine Konstanz in der Religiosität und Gebetshäufigkeit.10 Möglicherweise ist die junge Generation mit ihrer größer werdenden Distanz zur Religion und den Kirchen Vorreiter einer Entwicklung, die über die Generationenabfolge auch zunehmend die älteren Generationen erfassen wird.

IV.

Die Religion hat für die meisten jungen Menschen keine wesentliche Bedeutung für die Realisierung ihrer persönlichen Lebenspläne. Junge Menschen haben mehrheitlich den Eindruck, dass die Kirche keine Antworten auf die Fragen hat, die sie wirklich bewegen, wie die jüngste Shell Jugendstudie feststellte.11 Die in diesem Beitrag dargestellten religiösen Haltungen beziehen sich allerdings eher auf traditionelle Aspekte von Religiosität. Angesichts der zunehmenden Ausdifferenzierung und Individualisierung von Lebensführungen in modernen Gesellschaften kommt es auch zu einem Wandel von religiösen Ausdrucksformen und zu einer Pluralisierung religiöser Praktiken insbesondere bei jungen Menschen. Neben dem vor allem durch die religionssoziologische Forschung konstatierten Rückgang des Glaubens und der religiösen Praxis insbesondere bei den jungen Katholiken und Protestanten gilt es zukünftig, die jugendspezifischen Ausdrucksformen religiöser Überzeugungen und Betätigungen genauer zu untersuchen. Junge Menschen entscheiden sich immer weniger eindeutig für oder gegen Gott bzw. die Religion, sondern sie mixen sich ihre eigenen Weltbilder je nach praktischen Notwendigkeiten und Handlungserfordernissen.12 Zukünftige Forschung sollte daher vor allem die vielfältigen Modi der Aneignung von Religion bei jungen Menschen in den Blick nehmen.


Fußnoten:


  1. Vgl. August Flammer: Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz. In: Jörg M. Fegert (u. a., Hrsg.): Adoleszenzpsychiatrie. Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Stuttgart, New York 2009, S. 92-104; Gudrun Quenzel: Entwicklungsaufgaben und Gesundheit im Jugendalter. Weinheim, Basel 2015. ↩︎

  2. Die Studie „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) des DJI dient der Sozialberichterstattung zur Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien. Im Jahr 2014/15 wurden 13.006 Personen im Alter von 12 bis 32 Jahren befragt (mehrheitlich telefonisch/ein kleiner Anteil mündlich). Die Stichprobe von AID:A weist die in nicht-amtlichen Surveys übliche Überrepräsentanz von Höhergebildeten auf; vgl. dazu Walter Bien, Ulrich Pötter, Holger Quellenberg: Methodische Grundlagen von AID:A II. Stichprobe und Fallzahlen. In: Sabine Walper (u. a., Hrsg.): Aufwachsen in Deutschland heute. Erste Befunde aus dem DJI-Survey AID:A 2015. München 2015, S. 63-68. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf die Ergebnisse für die Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen. ↩︎

  3. Vgl. Martina Gille: Jugend heute – Lebenslagen und Herausforderungen. Ergebnisse des DJI-Surveys Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten. In: Kooperationsverbund Schulsozialarbeit (Hrsg.): Dokumentation. Stark für Bildung und soziale Gerechtigkeit. Beiträge zum Bundeskongress Schulsozialarbeit. 30.11. bis 01.12.2013 in Hannover. Frankfurt (Main) 2013, S. 39-47. ↩︎

  4. Friedrich Schweitzer: Jugend und Religion. In: Thomas Rauschenbach, Stefan Borrmann (Hrsg.): Herausforderungen des Jugendalters. Weinheim, Basel 2013, S. 198-218. ↩︎

  5. Jugend 2015. Eine pragmatische Generation im Aufbruch. Hrsg. v. d. Shell Deutschland Holding. Frankfurt (Main), Hamburg 2015. – Zum Folgenden vgl. auch die Hinweise von Clauß Peter Sajak in vorliegendem Heft auf S. 84-87. ↩︎

  6. In den Shell Jugendstudien wurde der Wert „an Gott glauben“ neben vielen anderen Werten mit folgender Eingangsfrage erfasst: „Jeder Mensch hat ja bestimmte Vorstellungen, die sein Leben und Verhalten bestimmen. Wenn Sie einmal daran denken, was Sie in Ihrem Leben eigentlich anstreben: Wie wichtig sind dann die folgenden Dinge für Sie persönlich?“ Antwortskala: 1 = unwichtig bis 7 = außerordentlich wichtig. Die Prozentwerte im Beitrag beziehen sich auf die Skalenpunkte 5 bis 7. Die Frage nach den Wertorientierungen wurde in den Shell Jugendstudien 2002, 2006, 2010 und 2015 in gleicher Weise erhoben. ↩︎

  7. Vgl. Thomas Gensicke: Die Wertorientierungen der Jugend (2002-2015). In: Jugend 2015 (wie Anm. 5), S. 237-272, hier S. 257. ↩︎

  8. Ebd., S. 251. ↩︎

  9. Ebd., S. 258. ↩︎

  10. In Westdeutschland ist der Anteil der Bevölkerung, die „nie“ beten, konstant, im Osten nimmt dieser Anteil leicht zu. Vgl. Heiner Meulemann: Religiosität und Säkularisierung. In: Statistisches Bundesamt (Destatis), Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Zusammenarbeit mit Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (Hrsg.): Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Bonn 2013, S. 346-349, hier S. 347. ↩︎

  11. 59 Prozent der evangelischen, 56 Prozent der katholischen, 68 Prozent der konfessionslosen, allerdings nur 33 Prozent der muslimischen 12- bis 25-Jährigen stimmen der Aussage „Die Kirche hat keine Antworten auf Fragen, die mich wirklich bewegen“ zu; vgl. Gensicke (wie Anm. 7), S. 260. ↩︎

  12. Vgl. Albrecht Schöll: Jugend und Religion. In: Yvonne Kaiser (u. a., Hrsg.): Handbuch Jugend. Evangelische Perspektiven. Opladen, Berlin, Toronto 2013, S. 155-160. ↩︎