Mutter Teresa – albanische Nationalheldin oder Heilige?
Zusammenfassung
Vor mehr als 50 Jahren hatte Diktator Enver Hoxha das isolierte Albanien zum ersten atheistischen Staat der Welt erklärt, eine Ordensschwester passte da nicht ins Bild. Inzwischen haben sich radikale Veränderungen in der albanischen Gesellschaft vollzogen. Die Albaner sind stolz auf ihre Heilige Mutter Teresa und ihren Beitrag zum weltpolitischen Denken. Welchem Land auf dem Balkan sie mehr gehört und ob ihre Bedeutung eher spirituell oder moralisch-philosophisch ist, scheint heute nicht mehr so wichtig zu sein.
Von Skopje bis nach Kalkutta
Als Mutter Teresa 1979 anlässlich der Verleihung des Nobelpreises nach ihrer Herkunft gefragt wurde, antwortete sie: „Ich wurde in Skopje geboren, in London ausgebildet, lebe in Kalkutta und arbeite für alle armen Menschen auf der Welt. Meine Heimat ist ein kleines Land namens Albanien.“
Als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu kam sie am 26. August 1910 in einem gutbürgerlichen albanischen Elternhaus in Skopje zur Welt. Ihre Familie stammte ursprünglich aus Shkodra, dem Zentrum des albanischen Katholizismus. Skopje war zu jener Zeit osmanisch, dann serbisch, später jugoslawisch und ist heute die Hauptstadt Nordmazedoniens. Albanisch und katholisch, damit gehörte die Familie gleich doppelt zur Minderheit in Skopje. Mutter Teresas unbeirrbares Festhalten an ihren Überzeugungen und ihre zähe Durchsetzungskraft mögen hier ihre Wurzeln haben. Ihre Schulausbildung begann sie zunächst an einer albanischen Schule, die Sprache der weiterführenden Schule war serbokroatisch. Dass ihr Albanisch nur rudimentär war, als sie erstmals wieder albanischen Boden betreten durfte, hat Mutter Teresa stets bedauert. Briefe von ihr in albanischer Sprache anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises sowie ein am 17. Juni 1978 vom US-Auslandssender „Voice of America“ ausgestrahltes Gebet belegen aber ihr Bemühen, die Muttersprache weiter zu pflegen.
Anjezë war erst acht Jahre alt, als ihr Vater starb. Die Mutter wandte sich danach noch stärker dem Glauben zu, auch machte der charismatische kroatische Priester Franjo Jambreković, der damals in Skopje als Pfarrer tätig war, großen Eindruck auf die kleine Anjezë. Schon als junges Mädchen verschlang sie Berichte jugoslawischer Jesuiten, die im bengalischen Ganges-Delta oder im Himalaja-Gebirge unterwegs waren. So war es nicht überraschend, dass Anjezë im November 1928 dem Orden der „Englischen Fräulein“ beitrat. Bereits nach wenigen Wochen wurde die 18-jährige nach Indien in das Noviziat von Darjeeling geschickt. Drei Jahre später legte sie ihre Ordensgelübde ab und nahm aus respektvoller Sympathie gegenüber der heiligen Therese von Lisieux deren Namen an. 1948 tauscht Teresa bewusst die Ordenstracht mit dem Sari der Armen in Indien, weiß mit blauer Borte. Ihr weiterer Lebensweg ist bekannt.
Dem von ihr begründeten Orden der „Missionaries of Charity“ gehören heute zwischen 4.500 und 5.100 Schwestern und mindestens 500 Brüder an. Er unterhält mehr als 700 Heime für Sterbende, AIDS-Kranke, Obdachlose und Waisenkinder in etwa 140 Ländern. Neben dem Friedensnobelpreis wurden Mutter Teresa unzählige weitere Orden verliehen und mindestens zwölf Ehrendoktorwürden angetragen. Als sie 1997 starb, war sie weltweit für ihr Engagement bekannt und angesehen. Am 19. Oktober 2003 sprach Papst Johannes Paul II. die engagierte Ordensfrau selig, am 4. September 2016 folgte die Heiligsprechung durch Papst Franziskus.
Eine solche Heldin hätte jede Nation gern für sich; nur Albanien tat sich lange schwer damit. Eine katholische Ordensschwester zu verehren, war dort lange Zeit beinahe lebensgefährlich. Dabei sind die Albaner für ihre seit Jahrhunderten praktizierte religiöse Toleranz bekannt, zu der sie nach Jahren des verordneten Atheismus wieder zurückgefunden haben.
Religionsverbot in Albanien
Zu Beginn garantierte auch die Verfassung des sozialistischen Albanien von 1946 eigentlich Religionsfreiheit. Nachdem der kommunistische Machthaber Enver Hoxha 1961 mit der Sowjetunion gebrochen hatte und das maoistische China zum neuen Partner wurde, änderte sich das Verhältnis zu den Religionsgemeinschaften. Angelehnt an Maos Kulturrevolution erließ Hoxha ein Religionsverbot und erklärte am 6. Februar 1967 Albanien „zum ersten und einzigen atheistischen Staat der Welt“.1 In den folgenden Monaten wurden alle 2.035 Gotteshäuser, darunter 740 Moscheen, 608 orthodoxe Kirchen und Klöster, 157 katholische Kirchen und 530 Tekkes (Zentren der Bektashi-Bruderschaften) geschlossen. Viele davon wurden zerstört oder anderweitig genutzt, alle religiösen Aktivitäten und Symbole wurden verboten, Stadt- und Ortsnamen religiöser Herkunft geändert.
Die katholische Kirche hatte dank ihrer guten Organisationstruktur und der gediegenen Bildung ihres Klerus im kulturellen und gesellschaftlichen Leben vor 1967 eine größere Rolle gespielt, als der Anteil der Katholiken von rund zehn Prozent an der damaligen Bevölkerung vermuten ließ. Hoxha hielt sie deshalb für weitaus gefährlicher als die übrigen Konfessionen. Es gab zahlreiche Prozesse gegen katholische Kleriker, die beschuldigt wurden, als Agenten des Vatikans gegen die neue Regierung zu arbeiten.
Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes wurde 1990 auch die Religionsfreiheit wiederhergestellt. Damals gab es nach Angaben der katholischen Kirche nur noch 26 Geistliche landesweit, die meisten alt und gebrechlich. 1991 nahmen Albanien und der Vatikan diplomatische Beziehungen auf, und zu Weihnachten 1992 ernannte der Papst nach sehr langer Zeit wieder Bischöfe für Albanien. Inzwischen bekennen sich wieder zehn Prozent der Bevölkerung zum katholischen Glauben.
Zur Zeit des Religionsverbots war es für Mutter Teresa kaum noch möglich gewesen, die Verbindungen zu ihrer Familie in der Heimat aufrecht zu erhalten. Ihre Mutter und Schwester lebten inzwischen in der Hauptstadt Tirana. Lediglich den in Rom lebenden Bruder konnte Mutter Teresa treffen. Dessen Bemühungen, die inzwischen kranke Mutter nach Italien zu holen, wurden in Tirana ebenso abgelehnt wie die wiederholte Bitte von Mutter Teresa, besuchsweise zur Pflege der Mutter nach Tirana reisen zu dürfen.
Am 14. Juli 1972 starb die Mutter, die einzige Schwester nur ein Jahr später. Im Archiv des albanischen Außenministeriums finden sich zahlreiche Dokumente zu Mutter Teresa, darunter solche, die belegen, welche Anstrengungen sie unternahm, um die Gräber von Mutter und Schwester besuchen zu dürfen. Erst nach dem Tod von Enver Hoxha 1985 und einer vorsichtigen Öffnung des Landes unter seinem Nachfolger Ramiz Alia wurde ein Besuch wieder möglich.
In Albanien kaum bekannt
In Albanien war Mutter Teresa damals nur wenigen ein Begriff. Einer meiner Bekannten erzählte davon, wie er Mitte der 1980er Jahre in Shkodra an einer Konferenz des Jugendverbandes teilnahm. Dort hielt der Erste Jugendsekretär Albaniens eine Rede, in der er eine Studentin an den Pranger stellte, die während ihrer Prüfung versteckt ein Medaillon mit dem Porträt von Teresa getragen habe. Teresa? Mein Freund wunderte sich damals, um wen es wohl ging. Ihm fiel nur eine kroatische Sängerin mit diesem Namen ein.2 Erst viel später erfuhr er, dass es sich um ein Medaillon mit dem Bildnis einer katholischen Nonne albanischer Herkunft gehandelt hatte, die überall sonst als Mutter Teresa bekannt war. Ein anderer Bekannter aus dem katholischen Lezha berichtet, er habe den Namen Mutter Teresa 1979 zum ersten Mal vernommen, als ihr der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Jemand hatte davon in einer Radiosendung von „Voice of America“ gehört und die Nachricht nicht ohne Stolz verbreitet. Enver Hoxha soll sie auf einem Parteitag 1979 als „die Hexe von Kalkutta“ bezeichnet haben, ohne zu erläutern, um wen es sich handelte.
Reisen und Propaganda
Der als privat deklarierte Besuch im August 1989 wurde, wie Dokumente belegen, aufwändig vorbereitet, empfangen wurde die Ordensschwester sogar von Außenminister Reiz Malile. Zu ihrer ständigen Begleitung gehörte nicht nur ein Polizeifahrzeug, sondern auch eines der albanischen Staatssicherheit „Sigurimi“. Teil des Pflichtprogramms war ein Besuch der Grabstätte Enver Hoxhas. Mutter Teresa wurde deshalb gelegentlich vorgeworfen, sie habe sich auf ihren Reisen zu Propagandazwecken missbrauchen lassen. Allerdings wäre die Reise ohne solche Zugeständnisse an die albanische Regierung vermutlich nicht zustande gekommen. Ihr Besuch war ein Erfolg für die politische Führung Albaniens, aber auch ein Vorzeichen, dass das Religionsverbot bald gelockert werden sollte.
An der Seite von Mutter Teresa zeigte sich während der ganzen Visite die Witwe des Diktators Hoxha, Nexhmije. Sie agierte dabei als Vorsitzende der Demokratischen Front Albaniens, der größten Massenorganisation und verantwortlich für die kulturellen und sozialen Programme der herrschenden Partei. Die Gastgeber zeigten sich von ihrer freundlichen Seite, blieben aber unverbindlich, als Mutter Teresa darum bat, auch in Albanien mit ihren Missionaren aktiv werden zu dürfen. Dies sei nicht nötig, wiederholte Parteichef Alia auch auf die folgenden schriftlichen Anfragen nachdrücklich. Albanien verfüge über genügend religiöse Einrichtungen. Viele Jahre später versuchte Nexhmije Hoxha, die Erinnerungen an ihre Gespräche mit Mutter Teresa zu schönen. Im Interview mit einem französischen Fernsehsender sagte sie sogar: „Was Mutter Teresa für Indien getan hat, habe ich für Albanien getan“ – dabei hatte Nexhmije ihre Machtposition jahrzehntelang rücksichtslos ausgenutzt.
Im Oktober 1990 wurde der Kindergarten, den Mutter Teresa bei ihrem Besuch in Albanien besucht hatte, nach ihr benannt. Die ersten Häuser der Mutter-Teresa-Wohltätigkeitsmission in Tirana und Shkodra nahmen ihre Aktivitäten im März 1991 auf. Als die Ordensfrau im Frühjahr 1991 erneut Albanien besuchte, nahm sie an der Wiedereröffnung der Kathedrale von Shkodra teil, die während der Zeit des Religionsverbots als Sporthalle gedient hatte. Im April 1993 begleitete Mutter Teresa Papst Johannes Paul II. bei seinem Albanienbesuch.
Die neue politische Führung hatte rasch erkannt, dass die in aller Welt verehrte Mutter Teresa außenpolitisch nützlich sein konnte. So sagte US-Präsident Bill Clinton im Juni 2002, Mutter Teresa sei die erste gewesen, die ihn dazu veranlasst habe, die albanische Nation zu lieben.
Mutter Teresa ist heute allgegenwärtig
Nach ihrem Tod versuchte der albanische Präsident und spätere Ministerpräsident Sali Berisha, die sterblichen Überreste der Ordensfrau nach Albanien überführen zu lassen, um so eine Art Wallfahrtsort der „albanischen Mutter“ zu schaffen. Nach Türkenherrschaft und Kommunismus, so Berisha, sollte das die Rückkehr Albaniens nach Europa illustrieren. Aber Indien lehnte eine Überführung ab.
Die christliche Nobelpreisträgerin wurde zur Identifikationsfigur des neuen friedlichen, nach Westen orientierten Albanien. Heute ist sie allgegenwärtig, ob als Namensgeberin für den Flughafen von Tirana, eine Universität oder unzählige Plätze und Straßen. Anlässlich ihrer Seligsprechung wurde ihr in Albanien ein Staatsfeiertag gewidmet, zu dem nun alljährlich schöne Bilder in den Medien erscheinen. In Souvenirläden sieht man ihre Gipsbüste nun neben jener von Skanderbeg (1405–1468), dem anderen albanischen Nationalhelden mit internationalem Bekanntheitsgrad.
Was bedeutet Mutter Teresa heute für Albanien? Ist sie Heilige oder Heldin? Und wem gehört die Ordensfrau, die ihre familiären Wurzeln in einer Region hat, in der sich heute die drei unabhängigen Staaten Albanien, Kosovo und Nordmazedonien befinden?
Nach 1990 hat jede politische Führung Albaniens Mutter Teresa als Nationalheldin gepriesen. Dorian Koçi, Direktor des albanischen Nationalmuseums, kritisiert, dass historische Persönlichkeiten schon in der Vergangenheit für ideologische Zwecke missbraucht worden seien. Zwar hätten sich die Albaner eine aktivere Rolle von Mutter Teresa in nationalen Angelegenheiten gewünscht, dies sei aber realitätsfern gewesen. Schließlich sei die Ordensschwester keine Shote Galica, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Schwert in der Hand für die nationale Befreiung der Albaner kämpfte. Andererseits habe Mutter Teresa mit ihrem Bekenntnis, dass sie Albanerin sei, dem Land einen unschätzbaren Dienst erwiesen – und das in einer Zeit, als die albanische Nation „im Nebel des Stalinismus versunken“ und beinahe vergessen gewesen sei. Die Albaner sollten auf ihre Heilige stolz sein, sagt Koçi, auf ihre humanistischen Werte und ihren moralisch-philosophischen Beitrag zum weltpolitischen Denken.
Kritik an Kult um Mutter Teresa
Zwar ist Albanien inzwischen wieder ein Land der religiösen Toleranz, aber ob Mutter Teresa eher als Heldin oder als Heilige gesehen wird, erfordert einiges Fingerspitzengefühl. Schließlich bekennt sich die Mehrheit der Bevölkerung zum Islam. So regte sich 2007 einiger Widerstand, als ihr Bild auf die albanischen Personalausweise gedruckt werden sollte. Das Projekt, scharf kritisiert von der islamischen Gemeinschaft, wurde verworfen. Dabei ist auch jener religionsversöhnende Gedanke von ihr überliefert: „Wir sollten einem Hindu helfen, ein besserer Hindu zu werden, einem Muslim ein besserer Muslim, und einem Katholiken ein besserer Katholik.“
Für die albanische katholische Kirche ist die Entscheidung „Heldin oder Heilige“ klar. Als ich an diesem Artikel schrieb, zur Osterzeit und zu beginnenden Covid-19-Einschränkungen, hatten Zitate von Mutter Teresa wieder Konjunktur. So fand ich auf der Webseite von „Mrizi i Zanave“, einem bekannten Restaurant moderner albanischer Küche im katholischen Norden, den Satz: „Lass dich niemals von etwas so mit Trauer erfüllen, dass du die Freude Christi vergisst, der auferstanden ist.“ Die meisten Albaner verbinden Mutter Teresa allerdings weniger mit Katholizismus als mit Humanismus. Zitate wie das genannte oder das folgende kennt jedes Kind: „Das Gute, das du tust, wird schon morgen vergessen sein, tue es trotzdem.“
Wem gehört Mutter Teresa?
Wem gehört sie also? Albanien natürlich, dem Mutterland aller Albaner. So zu hören in den Reden anlässlich der Feierlichkeiten zu ihrem 100. Geburtstag vom damaligen Präsidenten Bamir Topi oder von Ministerpräsident Berisha. Eine Freundin erklärt mir in tiefster Überzeugung: „Mutter Teresa ist Albanerin, ihr Herz und ihr Blut sind zu 100 Prozent albanisch.“ Das wüssten in Albanien bereits die Kinder. Am 17. Dezember 2012 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf Vorschlag Ungarns eine Resolution, nach der im Andenken an Mutter Teresa der 5. September zum Internationalen Tag der Nächstenliebe erklärt wurde. Als Initiator beging Ungarn diesen Tag entsprechend würdig mit Fotoausstellungen und Enthüllung einer Mutter Teresa Statue in Budapest unter Schirmherrschaft der albanischen Botschaft in Ungarn.
Oder gehört Mutter Teresa doch Nordmazedonien? Dort wurde sie schließlich geboren. In der dortigen Bevölkerung ist die Akzeptanz einer katholischen Ordensschwester allerdings geringer als in Albanien. Der Wunsch, Skopjes berühmtester Person, der „einzigen Friedensnobelpreisträgerin Mazedoniens“ Respekt zu zollen, gipfelte 2009 in der Fertigstellung eines Museums. Es steht an der Stelle jener Kirche, in der Mutter Teresa einen Tag nach ihrer Geburt getauft wurde. Doch immer wieder tauchten Schmierereien an den Mauern auf, die den Abriss des Gebäudes und ein Ende des „Kultes für eine Ungläubige“ verlangten. Nur eine muslimische Albanerin sei eine wahre Albanerin, heißt es da beispielsweise. Hinter solchen Attacken steht nur ein Teil der überwiegend muslimischen albanischen Minderheit, nicht aber die Mehrheit der Bevölkerung. Um des lieben Friedens willen sprechen Regierung und Museumsleitung deshalb lieber von der „großen Humanistin und Philanthropin“, nicht von der katholischen Ordensschwester Teresa.
Auch im benachbarten Kosovo ist die Verehrung von Mutter Teresa nicht unumstritten. Schließlich sind hier etwa 90 Prozent der Bevölkerung muslimisch. Als 2011 in Prishtina eine riesige Kathedrale zu ihren Ehren gebaut wurde, verlangte die islamische Gemeinschaft, eine ebenso große Moschee in der Nähe zu bauen. Der Pfarrer der Kirche im Dorf Letnice, dem Zentrum des Katholizismus in Kosovo an der Grenze zu Nordmazedonien, betont das Verbindende: „Mutter Teresa betete nicht für den Katholizismus, sie betete für den Kosovo und für Albanien, sie liebte die ganze Welt und sie hat der Welt gezeigt, wer und was die Albaner sind.“
Eine Albanerin wollte sie sein, die der ganzen Welt gehört. In ihrem Brief an das Nobelkomittee in Oslo stand deshalb: „By blood, I am Albanian. With citizenship, I am Indian. In faith, I am a Catholic nun. By my profession, I belong to the world.”
Fußnoten:
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Vgl. zum Hintergrund auch die Ausgabe „Albanien“ (4/2010 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven); alle Beiträge des Heftes stehen unter https://www.owep.de/ausgabe/2010-4 zur Verfügung. ↩︎
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Gemeint ist vermutlich die 1938 in Dubrovnik geborene Sängerin Tereza Ana Kesovija. ↩︎