30. August 2019

Neuigkeiten aus der OWEP-Werkstatt

Seit der letzten Information zur Redaktionsarbeit liegen schon etliche Monate zurück. Auf einen schönen Frühling folgten heiße Sommertage, die leider immer wieder von Gewittern getrübt wurden. Auch auf der politischen Ebene Europas ist die Stimmung voller Anspannungen angesichts des Brexit-Dramas und des inzwischen schon fast vergessenen militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Gleichzeitig gehen zwei wichtige historische Ereignisse durch Presse, Funk und Fernsehen: Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg, der letztlich zur Spaltung Europas in zwei sich feindlich gegenüberstehende Blöcke führte. 50 Jahre danach, im Sommer und Herbst 1989, brachen sich im Anschluss an „Glasnost“ und „Perestrojka“ die Freiheitsbewegungen im östlichen Teil Europas Bahn, die in die friedlichen Revolutionen der „Wendejahre“ 1989/90 einmündeten. Renovabis erinnert auf seiner Homepage an zwei markante Ereignisse in diesen bewegten Wochen, das „Paneuropäische Picknick“ an der ungarisch-österreichischen Grenze am 19. August 1989 und den „Baltischen Weg“ am 23. August 1989.

Wie steht es heute, mehr als eine Generation seit dem Fall von Mauern und Stacheldraht, um die Erinnerung an die damaligen bewegten Tage, Wochen und Monate? Diese Leitfrage stand hinter der Planung des aktuellen Heftes „30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs“. Eine Bilanz ohne Illusion ist das Fazit von 22 Kurzbeiträgen, in denen sich Zeitzeugen und Nachgeborene äußern. Für November in Vorbereitung befindet sich ein Heft über die Ukraine, das in gewisser Weise auch eine Bilanz ziehen wird – wie hat sich das Land seit den Ereignissen auf dem Majdan, der „Revolution der Würde“ 2014, entwickelt?

Der Stephansdom in Wien (Foto: Christof Dahm)

Das obenstehende Foto, entstanden im Juli dieses Jahres, zeigt den Stephansdom in Wien in etwas ungewöhnlicher Perspektive. Damit soll die Rolle Österreichs in den Jahren des Wandels angedeutet werden: Vor 1989 bot die Neutralität des Landes manchen Schlupfweg, den Eisernen Vorhang zwischen Ost und West zu umgehen. Heute liegt Wien mitten im Herzen des zusammenwachsenden Europa und ist damit zum europäischen Drehkreuz von Politik und Wirtschaft geworden.

Dr. Christof Dahm