1969: Der Beginn der SALT-Vertragsverhandlung

aus OWEP 4/2017  •  von Thomas Gocke

Thomas Gocke: 2011-2017 Theologie und Geschichtsstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, z. Zt. in der Ausbildung zum Pastoralreferenten des Bistums Münster.

Während des Kalten Krieges fand zwischen den beiden Supermächten UdSSR und USA ein Wettrüsten mit dem Ziel statt, dem jeweils anderen militärisch überlegen zu sein. Dabei entstanden immer mehr tödliche Waffensysteme auf beiden Seiten; keiner der beiden Protagonisten schien dem Einhalt gebieten zu wollen. Die „Strategic Arms Limitation Talks“ (SALT), also Gespräche zur Begrenzung der strategischen Rüstung, waren ein Schritt zur Abrüstung und im Besonderen zum Abbau von Interkontinentalraketen und U-Boot-gestützten Raketensystemen. Man wollte verhindern, dass es zu einem unbeabsichtigten Atomschlag einer Nation kommen könnte, und daher die Anzahl der Waffen beschränken.

Die Verhandlungen begannen am 17. November 1969 in Helsinki und fanden anschließend abwechselnd dort und in Wien statt; sie sollten bis 1979 dauern. Nach über 130 Sitzungen gelang 1972 eine wichtige Einigung zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen und Interkontinentalraketen. Am 26. Mai 1972 unterzeichneten US-Präsident Richard Nixon und der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew in Moskau ein Interimsabkommen (SALT I).

Darauf folgten weitere Gespräche, die die Mittelstreckenraketen begrenzen sollten. Dieses Abkommen wurde am 18. Juni 1979 in Wien von US-Präsident Jimmy Carter und Leonid Breschnew unterzeichnet. Allerdings wurde dieses Abkommen vom amerikanischen Senat nicht ratifiziert, da 1979 Truppen der UdSSR in Afghanistan einmarschiert waren. Die geplanten SALT III-Verhandlungen platzten, wurden aber 1982 in den START-Verhandlungen wieder aufgenommen.