XXXI. Weltjugendtag: Auszug aus der Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit den Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens und mit dem Diplomatischen Korps (Krakau, 27. Juli 2016)

aus OWEP 3/2016  •  von  OWEP-Redaktion

Papst Franziskus hat während seines Aufenthalts in Polen anlässlich des XXXI. Weltjugendtages (27.-31. Juli 2016) mehrfach auf die Situation von Flüchtlingen und Migranten hingewiesen, so auch in seiner Ansprache am 27. Juli 2016 in Krakau. Im Folgenden sind Auszüge abgedruckt (Quelle: https://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2016/july/documents/papa-francesco_20160727_polonia-autorita-cd.html).

Ansprache des Heiligen Vaters bei der Begegnung mit den Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens und mit dem Diplomatischen Korps

… (Die) edle polnische Nation (zeigt), wie man die gute Erinnerung wachsen und die schlechte fallen lassen kann. Dazu bedarf es einer festen Hoffnung und eines starken Vertrauens auf den, der die Geschicke der Völker lenkt … Das Bewusstsein des vollbrachten Weges und die Freude über die erreichten Ziele geben Kraft und Gelassenheit, um die augenblicklichen Herausforderungen anzugehen. Diese erfordern den Mut zur Wahrheit und ein ständiges ethisches Engagement, damit die Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse wie auch die menschlichen Beziehungen stets die Würde der Person respektieren. Alles Tun ist davon betroffen: auch die Wirtschaft, das Verhältnis zur Umwelt und die Art des Umgangs mit dem komplexen Phänomen der Migration.

Dieses letztere verlangt eine zusätzliche Portion an Weisheit und Barmherzigkeit, um die Ängste zu überwinden und das Optimum zu verwirklichen. Man muss die Ursachen für die Auswanderung aus Polen herausfinden und denen, die wollen, die Rückkehr erleichtern. Zugleich ist die Bereitschaft zur Aufnahme derer notwendig, die vor Kriegen und Hunger fliehen; die Solidarität gegenüber denen, die ihrer Grundrechte beraubt sind, darunter des Rechtes, in Freiheit und Sicherheit den eigenen Glauben zu bekennen. Gleichzeitig müssen Formen der Zusammenarbeit und Synergien auf internationaler Ebene vorangetrieben werden, um Lösungen für die Konflikte und die Kriege zu finden, die so viele Menschen zwingen, ihre Häuser und ihre Heimat zu verlassen. Es geht also darum, das Mögliche zu tun, um ihre Leiden zu lindern, ohne müde zu werden, klug und beharrlich für Gerechtigkeit und Frieden zu arbeiten und dabei im Handeln die menschlichen und christlichen Werte zu bezeugen …