Kontroverse, Verflechtungen und Auflösungen: Montenegro literarisch

aus OWEP 4/2018  •  von Vesna Cidilko

Dr. Vesna Cidilko ist Slawistin und Dozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Zusammenfassung

Die aktuelle Lage der Literatur in Montenegro offenbart zwei entgegengesetzte Entwicklungslinien, die in der Zukunft kaum ihre Ausrichtung ändern dürften. Eine Literatur, die sich als montenegrinisch versteht, ist in den 1990er Jahren entstanden, und es mangelt ihr nicht an meist jüngeren Vertretern. Auf der anderen Seite verstehen sich viele Autoren, die in Montenegro leben und schreiben, als einen Teil der serbischen Literatur. Die beiden Lager sind aktuell nicht nur der Kultur verpflichtet.

Kultur zwischen Politik und Ideologie

Wenn von der Literatur im heutigen Kroatien, Bosnien, Serbien oder Montenegro die Rede ist, gibt es einige Konstanten. Dazu zählt die reiche literarische Produktion, vor allem im Bereich des Romans, sowie die vielseitige formal-stilistische Ausprägung der Zugänge zur Sprachkunst, die von veristisch geprägter Erzählweise über postmodernistische formale Modelle bis hin zu den neuesten experimentellen Möglichkeiten des literarischen Ausdrucks reicht. Das thematische Spektrum hingegen scheint relativ übersichtlich, da es sich seit den 1980er Jahren neben einigen regionalen Besonderheiten1, auch wenn die literarische Auseinandersetzung mit der sozialen und politischen Wirklichkeit eine wichtige Rolle spielt, immer mehr auf die aktuell im globalen Rahmen gängigen Themen zu konzentrieren scheint. So legt die Journalistin Keti Radošević mit U svoja četiri zida (In den eigenen vier Wänden, 2018) den ersten Roman über lesbische Liebe einer montenegrinischen Autorin vor. Die Handlung spielt im heutigen Podgorica und behandelt die traditionellen Gesellschaftsmuster und die Homosexualität.

Das ausgehende 20. Jahrhundert ist im südslawischen Kulturraum auch durch die Debatte über die etwaige Existenz neu aufkommender Literaturen gekennzeichnet. Eine davon ist die bis dahin nicht explizit so benannte montenegrinische Literatur. Die kulturelle Eigenständigkeit des Landes sollte sich nach 1990 neben der Postulierung des Montenegrinischen als der Sprache seiner Bewohner auch in der Existenz einer eigenen Literatur manifestieren.2 Heute ist das Bekenntnis einiger zeitgenössischer Autoren aus diesem Teil des ehemaligen Jugoslawiens zu einer explizit als solche bezeichneten montenegrinischen Literatur der Gegenwart unumstritten, wobei einige Aspekte der Konstituierung der montenegrinischen literarischen Tradition reichlich Stoff für Kontroversen bieten.

Problematisch bleiben nach wie vor vorgenommene nachträgliche Einordnungen von Schriftstellern und das Postulieren der literarischen Tradition, die weit über die unmittelbare Gegenwart und die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinaus gehen. So waren und sind immer noch viele der in Montenegro geborenen Autoren wie Petar II. Petrović Njegoš (amtierte 1813-1851), Fürstbischof und einer der bedeutendsten Dichter der südslawischen Romantik, aber auch Miodrag Bulatović (1930-1991), einer der meist übersetzten und bekanntesten modernen Schriftsteller aus Montenegro, oder Mirko Kovač (1938-2013)3 nach 1990 Gegenstand der Streitigkeiten um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten südslawischen Literatur gewesen.

Nicht alle zeitgenössischen Autoren aus dem Balkanstaat verstehen sich zudem als Teil einer montenegrinischen Literatur. Eine beträchtliche Anzahl betrachtet sich als serbische Schriftsteller. Andere wiederum, wie Marko Vešović, geboren 1945 in Bijelo Polje in Montenegro, der in Sarajevo lebt, werden nicht als Autoren der montenegrinischen Literatur betrachtet oder wollen es selbst nicht, da sie eine mehrfache Zugehörigkeit4 für sich beanspruchen. Dennoch postuliert man seit dem Zerfall des gemeinsamen Staates das Vorliegen einer montenegrinischen Sprache und einer montenegrinischen Literatur. Ein Spezifikum stellt dabei die Tatsache dar, dass der Bruch zwischen den Befürwortern dieser Auffassung und ihren Opponenten, die sowohl die eigene Sprache und die Kultur als auch die nationale Identität im serbischen nationalen Corpus sehen und folglich Autoren und Werke aus Montenegro als einen Bestandteil der serbischen literarischen und kulturellen Tradition betrachten, mitten durch die Gesellschaft geht und tagtäglich für politisch aufgeladene Spannungen sorgt. Diese beeinträchtigen in hohem Maße das kulturelle Leben und nicht zuletzt das Bildungssystem des Landes. Die aktuelle literarische Produktion prägen politisch bestimmte Auseinandersetzungen mit einem starken ideologischen Potenzial und weit weniger Kontroversen, die rein ästhetische oder theoretische Fragen zum Gegenstand haben.

Zeitgenössische Literatur aus Montenegro: Pro und Contra einer nationalen Festlegung

Für eine montenegrinische Literatur setzt sich Balša Brković (geb. 1966) ein, ohne jedoch die Existenz einer montenegrinischen Sprache anzunehmen. Brković gehört zu der Generation jüngerer Autoren aus Montenegro, die ähnlich wie in anderen Teilen der Region in ihren Romanen und Erzählungen das urbane Milieu darstellen und sich primär auf die jüngste Vergangenheit und die heutige Zeit beziehen. So entsteht eine Art des modernen Gesellschaftromans, oft (pseudo)autobiographischen Charakters und als deutliches Abbild der Transitionszeit unverkennbar. Privatna galerija (Die Privatgalerie, 2002) ist ein solches Buch, der erste in der Reihe seiner Romane, Ort der Handlung ist das heutige Montenegro und seine Geburtsstadt Podgorica, wie auch in Paranoja u Podgorici (Paranoia in Podgorica, 2010) und Plaža Imelde Markos (Der Strand von Imelda Markos, 2013). In Brkovićs Werken findet sich ein schonungslos direkter intimistischer Ton, wobei lyrische Episoden gepaart mit kritischen Bildern sozialer und politischer Entwicklungen erst durch Satire oder beißende Ironie ihre stechend klaren Umrisse erhalten. Dabei sind oft veristische Eingriffe in der Figurenschilderung sichtbar, sodass die real existierenden Vorbilder der Akteure leicht zu erkennen sind. Brković schreibt auch Erzählungen, Theaterkritiken und Essayistik und hat außerdem mehrere Lyrikbände veröffentlicht. Er ist Redakteur des Kulturressorts der Tageszeitung „Vijesti“ und einer der prominentesten Mitglieder der sozialliberalen Oppositionspartei „Vereinigte Reformaktion“.

Neben Balša Brković sind weitere Namen zu nennen. In der Regel handelt es sich um Autoren, die sich um die mit Unterbrechungen seit 1986 in Cetinje erscheinende Zeitschrift „Ars. Časopis za književnost, kulturu i društvena pitanja“ sammeln und der montenegrinischen Politik nahe stehen oder aktiv am politischen Leben teilnehmen wie der Dichter und Minister Pavle Goranović (geb. 1973), Aleksandar Bečanović (geb. 1971) und nicht zuletzt Andrej Nikolaidis (geb. 1974). Der in Nikšić geborene Schriftsteller und Film- und Literaturkritiker Aleksandar Bečanović stellt eine Ausnahme dar, da seine Bücher durch die Einbeziehung philosophischer und allgemein historischer Fragestellungen einen vom Mainstream abweichenden thematischen Bezug aufweisen. Neben Veröffentlichungen zur Filmkunst hat er Lyrik sowie essayistische und belletristische Bücher vorgelegt. Für seinen 2014 erschienenen Roman Arcueil. Iluzorni almanah, dessen Held Donatien Alphonse Francois Marquis de Sade (1740-1814) ist, erhielt Bečanović 2017 den Literaturpreis der Europäischen Union. Der Roman hat eine Episode aus der skandalträchtigen Biographie des französischen Schriftstellers, die so genannte „Affäre Rose Keller“, zum Gegenstand, ist einem Schauerroman nachempfunden und ein Versatz von Elementen, die für dieses Genre charakteristisch sind, wie düstere Schauplätze, schurkenhafte männliche und verfolgte weibliche Figuren, Leidenschaften und Verbrechen und für die postmodernistischen Konventionen typische intertextuelle, betont dokumentarische (Briefe, Zeitungstexte, Theaterkritiken) Einfügungen mit direkter Einbeziehung des Lesers nebst philosophischen Reminiszenzen.

Das Phänomen Andrej Nikolaidis

Andrej Nikolaidis wurde 1974 in Sarajevo geboren, siedelte jedoch 1992 nach Ulcinj in Montenegro um, wo er bis heute als Journalist und freier Autor lebt. Von 2009 bis 2014 war er Berater von Ranko Krivokapić, dem Präsidenten des Montenegrinischen Parlamentes und der Sozialdemokratischen Partei Montenegros. Nikolaidis hat neben Erzählungen bisher vier Romane veröffentlicht, von denen drei auf Deutsch vorliegen: Der Sohn (Sin, 2006), Die Ankunft (Dolazak, 2009) und Der ungarische Satz (Mađarska rečenica, 2017), neben der Erzählung So viel Zeit für so wenig Dinge (Tako mnogo vremena za tako malo stvari)5 aus dem neuesten Buch des Autors Bildungsroman (Bildungsroman, 2018). Publizistische Texte finden sich in seinem 2010 erschienenen Buch Homo Sucker: Poetika Apokalipse (Homo Sucker: Die Poetik der Apokalypse).

Dieser streitbare „montenegrinisch-bosnische Autor mit griechischen Wurzeln“, so Jerko Bakotin in einem Interviev mit Nikolaidis auf dem Internetportal lupiga, der keine Polemiken scheut und gerne provoziert, beschäftigt sich mit Politik und Gesellschaft in der Region, wobei eine düstere, apokalyptische Grundstimmung seine Prosa durchzieht. Das Thema der Apokalypse bestimmt bereits seine erste Erzählsammlung Katedrala u Sijetlu (Die Kathedrale in Seattle, 1999), die Texte in Zašto Mira Furlan6 (Warum Mira Furlan, 1997) beschäftigen sich mit Selbstmord, Pädophilie und Kriegsgräueln. Diesen Themenkreis wird Nikolaidis auch in seinen weiteren Romanen fortführen, ergänzt durch die Einbeziehung der Geschichten von Serienmördern und „Schwarzen Chroniken“ der Tagespresse, die das Hoffnungslose und Düstere der Welt immer wieder bestätigen. Einige Kritiker sehen hier den Einfluss Thomas Bernhardts. Diese nihilistische Vision wird gelegentlich durch Ironie durchbrochen. Die Romane von Nikolaidis haben außerdem einen betont autobiographischen Bezug, als Inspiration und formaler Bestandteil spielt die Musik eine große Rolle. Die einzelnen Kapitel in Mimesis hat der Autor nach seinen Lieblingsliedern benannt, und Der Sohn hat als „Zugabe“ einen Soundtrack. In dem Roman Devet (Neun, 2014) wird der thematische Kreis durch das Motiv der Geheimdienste erweitert.

Gattungsmäßig bewegt sich Nikolaidis zwischen Kriminalroman in mehr oder minder klassischem Sinne und einer historischen Kriminalgeschichte im Stile Umberto Ecos Der Name der Rose. Ein ständiger Gast in seinen Romanen und eine Art Leitmotiv ist Walter Benjamin, dessen tragisches Schicksal und sein Freitod Nikolaidis immanent beschäftigen und ihm Analogien zu der heutigen Zeit aufzeigen. Benjamins Fähigkeit, ästhetische Phänomene im sozialen Kontext festzumachen, und seine schonungslose Analyse der Vergangenheit, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen (etwa in Berliner Kindheit um Neunzehnhundert), dürftenm Nikolaidis angesprochen haben. Benjamin spielt eine zentrale Rolle auch in seinem neuesten Roman Der ungarische Satz. Die Handlung des Romans, welcher nach klassischer postmodernistischer Manier aus einem einzigen Satz besteht, spielt im Zug zwischen Budapest und Wien. Auf der Webseite des deutschen Verlegers von Nikolaidis, Voland & Quist, lesen wir, der Roman sei „ein leidenschaftlicher Weckruf angesichts der moralischen Krise des liberalen Westens“, die Pressestimmen sparen nicht mit Lob für diesen „philosophischen Krimi“ (Florian Schmidt in „Neues Deutschland“), ja ein „höchstphilosophisches Werk, das universelle Fragen nach Menschlichkeit, Moral und (intellektueller) Heimatlosigkeit reflektiert … ein Stück Zivilisations- und Gesellschaftskritik und eine Referenz an die Macht des geschriebenen Wortes“ (Dagmar Kaindl, „Buchkultur“).

Ein Blick auf weitere wichtige Autoren

Die Vielfalt der narrativen Ansätze einerseits, aber auch die politisierte Sprachproblematik andererseits werden auch im Falle des 1977 in Podgorica geborenen Ognjen Spahić sichtbar. Spahić selbst gibt an, seine Bücher auf montenegrinisch zu schreiben, betont jedoch gleichzeitig, dass es sich um eine und dieselbe Sprache handelt, die in Montenegro, Bosnien, Kroatien und Serbien gesprochen wird und lediglich verschiedene Namen trägt. Für diesen Autor sind literarische Werke, die dort entstehen, Bestandteile eines einheitlichen literarischen Raums, nicht nur durch die gemeinsame Sprache miteinander verknüpft, und sollen nicht durch Abgrenzungen künstlich getrennt werden. Spahić ist vor allem als Autor von Kurzgeschichten und durch mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Romane bekannt geworden. Für seinen ersten Roman Hanzenova djeca (Hansens Kinder, 2004), welcher das Schicksal der Leprakranken und das letzte Leprakrankenhaus im Rumänien Nicolae Ceauseşcus unmittelbar vor seinem Sturz thematisiert7, bekam Spahić 2005 den „Meša-Selimović-Preis“, der für den besten Roman in der Region verliehen wird, neben dem rumänischen „Ovid Festival Prize“, welchen er 2011 erhielt.

Sprachlosigkeit und die Entwurzelung des modernen Menschen in einer fremdgewordenen und Ängste auslösenden urbanen Umgebung schildert Spahić in Masalai (Masalai, 2015), der gleichzeitig ein postmodernistischer Kurzroman über das Schreiben ist. Die kontinuierliche Pflege einer für die Postmoderne charakteristischen literarischen Struktur, aber auch spielerische Elemente prägen die Erzählweise in Spahićs neuestem Roman Calypso (Kalypso, 2017). Aus einem einzigen Kapitel bestehend, wird hier in einem dichten Redefluss, ohne Pausen und ohne herkömmliche Dialoge, eine ungewöhnliche Familiensaga entfaltet.

Als einen Teil der serbischen Literatur sehen das eigene Werk mehrere aus Montenegro stammende Schriftsteller wie Janko Jelić (geb. 1979), ein preisgekrönter Satiriker, aber auch Autor von Erzählungen, Dramen, Essays und Lyrik, oder der Dichter und Essayist Miodrag Tripković (1947-2016).

Eine außergewöhnliche Erscheinung unter den serbischen Autorinnen und Autoren aus Montenegro war Nina Rabrenović (1963-2013). Ihre Erzählungen und Kurzgeschichten mit historischer Thematik unterscheiden sich grundlegend von gängigen Texten dieses Genres, wie sie in den neueren südslawischen Literaturen gepflegt werden. Es ist die Zeit des Oströmischen Reichs, die Rabrenović auf eine individuelle Art formal innovatorisch schildert. Ganz und gar unzeitgemäße Parabeln, verfasst im Sinne von Jorge Luis Borges (1899-1986), finden sich in ihrem ersten Buch Na sredozemlju (Im Mediterran, 1990), das die Vertrautheit der Verfasserin mit Geschichte, Literatur und Anthropologie offenbarte und ihr Interesse an historischen und philosophischen Themen ankündigte. Es folgte Pod svojim znakom (Unter dem eigenem Zeichen, 1998), von Rabrenović selbst in einer den Texten vorangestellten Vorrede als eine Art expressionistischer Chronik des späten Römischen Reichs und des frühen Byzanz bezeichnet. Die Erzählungen des posthum veröffentlichen Bandes Priče sa granice (Geschichten von der Grenze, 2014) offenbaren die gereifte Imaginationskraft der Autorin und bieten eine künstlerisch- phantasievolle Chronik der Geschichte von Byzanz und des Lebens in Konstantinopel im frühen Mittelalter.8

Nicht alle in Montenegro lebenden und schreibenden Autoren schaffen es, ihre Werke von ideologischen Postulaten freizuhalten. Die Art und Weise, wie momentan die Politik und die Literatur scheinbar untrennbar verbunden sind, ist der Schreibkunst und der Kultur nur abträglich – und es verstellt den Blick auf Autoren und Werke, die bleibende literarische Werte schaffen.


Fußnoten:


  1. Hierzu zählt die literarische Verarbeitung der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre neben der Beschäftigung mit der eigenen Geschichte, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in historischen Romanen dargestellt wird. ↩︎

  2. Andrej Nikolaidis verortet die Entstehung der „neuen montenegrinischen Literatur“, wie er es formuliert, in das Jahr 1997 und die Veröffentlichung neuerer Kurzprosa in der Zeitschrift „Plima plus“, die vor allem Short Story, Horrorgeschichten und Genres der Fantasy-Literatur zuzuordnen war und aus der Feder einiger jüngerer Autoren stammte, vgl. A. Nikolaidis: Savremena crnogorska pripovjetka: oblik onoga što će doći. In: Sarajevske sveske; http://sveske.ba/en/print/1237 (letzter Zugriff: 24.05.2018; Link mittlerweile inaktiv!) ↩︎

  3. Vgl. in diesem Zusammenhang meinen Text: Mirko Kovač – Überlegungen zu Literatur und Sprache. In: Zeitschrift für Slawistik 50 (2005), H. 3, S. 285-302. ↩︎

  4. Katica Ćulakova spricht von poliphonen Identitäten, die für den südslawischen Kulturraum typisch seien, vgl. die Begründung der Juroren bei der Verleihung des Njegoš-Preises 2015. Auch der Zagreber Südslawist Zvonko Kovač benutzt den Terminus „zweifache Zugehörigkeit“. Andrej Nikolaidis dagegen hält es für legitim, Autoren auch gegen ihren erklärten Willen einer Literatur zuzuordnen; vgl. seinen in Anm. Nr. 2 (oben S. 301 der gedruckten Ausgabe) angegebenen Text. ↩︎

  5. So viel Zeit für so wenig Dinge. Aus dem Montenegrinischen von Will Firth. In: transcript. Das europäische onlinemagazin für internationale Literatur, Nr. 40 www.transcript-review.org↩︎

  6. Der Titel bezieht sich auf die zeitweilige Lieblingskneipe des Autors in Ulcinj und nicht auf die kroatische Schauspielerin gleichen Namens. ↩︎

  7. Der Romantitel bezieht sich auf den norwegischen Arzt und Entdecker des Lepraerregers im Jahre 1873 Gerhard Armauer Hansen. ↩︎

  8. So der Literaturkritiker Vasa Pavković: Pripovedni svet Nine Rabrenović. In: Nina Rabrenović: Priče sa granice. II. Izdanje. Bijelo Polje 2015, S. 149. ↩︎